Seide

Seide (SE)

Seide ist eine tierische Faser und stammt aus dem Kokon der Seidenraupe, die im Maulbeerbaum lebt. Die Seidenraupe ist etwa 2 Millimeter lang und frisst 30 Tage lang Maulbeerblätter, bis sie so groß wie ein Mittelfinger ist. Anschließend beginnt die Raupe damit, ihren Kokon zu spinnen. Nach etwa 3 Tage sind auf diese Weise 3.000 Meter Filamentfaden entstanden. Danach verpuppt sich die Raupe in ihrem Kokon und verwandelt sich innerhalb von 14 Tagen in eine Motte. Die Motte löst einen Teil der Kokonwand auf und kriecht heraus. Danach paaren sich die Motten, das Weibchen legt die Eier, woraufhin Männchen und Weibchen unmittelbar sterben. Es gibt verschiedene Arten von Seide, z.B. Haspelseide, Dupionseide, Chappeseide, Bouretteseide und Tussah- bzw. Wildseide.

Eigenschaften

Seide besteht aus langen Eiweißmolekülen. Diese Moleküle und die Weise, wie sie verteilt sind, verleihen der Seide elastische Eigenschaften und sorgen dafür, dass sie leicht zu dehnen ist. Die Fasern sind fein, fühlen sich auf der Haut weich an und können Wärme gut speichern. Seide ist schweißempfindlich, was zu Farbveränderungen führen kann. Außerdem ist Seide sehr bequem und strahlt einen luxuriösen Glanz aus.

Seide wird für Kleidung, Accessoires, Haushaltstextilien und Funktionskleidung wie Kleider, Blusen, Wäsche, Skiunterwäsche, Schals, Krawatten, Handschuhe, Hüte, Handtaschen und Bettwäsche verwendet.

Pflege

Es empfiehlt sich, Seide mit sanften Waschmitteln und minimalen Bewegungen von Hand zu waschen und kalt zu spülen. Bei der letzten Spülung lohnt es sich, einen Schuss klaren Essig hinzuzugeben. Außerdem können Sie Seide bei 30 Grad, allerdings nicht im Schleudergang in der Maschine waschen. Schütteln Sie das Wasser aus und lassen Sie die Seide hängend oder liegend trocknen. Damit sie möglichst lange schön bleibt, sollte Seide nicht in der Sonne oder in der Nähe der Heizung trocknen. Seide kann im trockenen oder feuchten Zustand gebügelt werden. Bleich- oder chemische Mittel sollten nicht verwendet werden.

Vor der Wäsche sollten Sie immer die Waschanleitung des Kleidungsstücks lesen. Weitere Tipps finden Sie unter www.clevercare.info.

Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Seide kann als Rohstoff für Kleidung ein umweltfreundliches Produkt sein. Für die Herstellung von Seide werden weder Kunstdünger noch landwirtschaftliche Schädlingsbekämpfungsmittel oder Pestizide benötigt. Außerdem wird relativ wenig Energie benötigt, um Seide zu Stoff zu verarbeiten.

Doch Seide hat auch eine Schattenseite, denn Seide ist meistens kultiviert, d.h. dass es fast keine Wildseide mehr gibt. Seidenraupen werden nicht nur gezüchtet, sondern auch in heißem Wasser gekocht, sobald der Kokon fertig ist. Im kochenden Wasser sterben die Raupen, aber der Kokon bleibt unbeschädigt. Anschließend wird der Kokon ausgerollt, sodass ein sehr langer Faden entsteht, aus dem Stoffe gewebt werden können.