Baumwolle

Baumwolle (CO)

Baumwolle ist eine pflanzliche Faser, die aus den Kapselfrüchten der Baumwollpflanze gewonnen wird. Eine Baumwollpflanze kann zwischen 25 cm und 2 m hoch sein. Der Wachstumsprozess beträgt 6 bis 7 Monate. Diese Pflanze ist für etwa ein Drittel der globalen Faserproduktion verantwortlich und ist nach Polyester die am häufigsten verwendete Faser weltweit.

Eigenschaften

Die Fasern der Baumwollkapseln werden zu Fäden gesponnen und zur Herstellung weicher, luftdurchlässiger Textilien verwendet. Baumwolle ist ein sehr feiner, bequemer Stoff. Baumwolle kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und ist widerstandsfähig. Trockene Baumwolle ist robust, aber feuchte Baumwolle ist noch viel robuster. Baumwolle trocknet nur langsam, was man zum Beispiel bei einer nassen Jeans merkt.

Baumwolle wird für Kleidung, Accessoires, Haushaltstextilien und Funktionskleidung wie T-Shirts, Blusen, Hosen, Unterwäsche, Nachtwäsche sowie Bett- und Badtextilien verwendet.

Pflege

Baumwolle ist je nach Farbe bei Temperaturen von 30 bis 95 Grad waschbar. Niedrige Waschtemperaturen und kurze Waschprogramme sind besser für die Umwelt. Außerdem ist Baumwolle trocknergeeignet, aber um Energie zu sparen und zu verhindern, dass die Kleidung einläuft, empfiehlt es sich, auf maschinelles Trocknen zu verzichten.

Vor der Wäsche sollten Sie immer die Waschanleitung des Kleidungsstücks lesen. Weitere Tipps finden Sie hier: www.clevercare.info.

Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Baumwolle ist eine der umweltschädlichsten Pflanzen. Die Baumwollernte erfolgt von Hand oder maschinell. Auf den Plantagen, wo Baumwolle von Hand geerntet wird, ist Kinderarbeit weit verbreitet, und die Beschäftigten leisten oft Zwangsarbeit unter schlechten Arbeitsbedingungen. Der Vorteil der manuellen Ernte ist, dass nur die reifen Baumwollkapseln geerntet werden, aber nicht die Blätter oder unreife Kapseln, wie es bei der maschinellen Ernte vorkommt.

Baumwolle wird vor allem in China, Indien, den USA, Pakistan und Brasilien hergestellt. Die Baumwollpflanze hat einen extrem hohen Wasserbedarf: Um ein Kilo Baumwolle herzustellen, werden 10.000 bis 17.000 Liter Wasser benötigt. Und da Baumwolle zusätzlich zu dieser Riesenmenge Wasser auch viel Wärme braucht, sind Baumwollplantagen hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen zu finden. Das benötigte Wasser kommt aus Seen, Flüssen und Wasserspeichern. Die Kombination aus hohem Wasser- und Wärmebedarf sorgt dafür, dass Naturlandschaften austrocknen, wie zum Beispiel der Aralsee in Kasachstan. Aber auch die Menschen, die dort leben, leiden unter dem Wassermangel.

Darüber hinaus kommen beim Anbau von Baumwolle zahlreiche chemische Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz. Eines der größten Probleme ist, dass die Bauern vor Ort nicht wissen, wie sie Pestizide richtig einsetzen sollen. Die Bauern, Bäuerinnen und ihre Beschäftigten arbeiten oft ungeschützt, sodass die Giftstoffe über die Haut in den Körper gelangen und die Betroffenen nach einigen Jahren schwer erkranken.