Der Einfluss der Stoffwahl auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen der Menschen, die die Kleidung herstellen

Nachhaltigkeit lässt sich auf mehrere Weisen erreichen. Eine effiziente und einfach umsetzbare Weise ist es, kritisch zu untersuchen, aus welchen Stoffen die Kleidung hergestellt ist.

Jede Stoffsorte hat ihre eigenen Vor- und Nachteile im Hinblick auf Qualität, Aussehen, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Kleidung aus Baumwolle zum Beispiel ist robust, luftdurchlässig, waschbar bei hohen Temperaturen und hat äußerst negative Auswirkungen auf die Umwelt. Denn Baumwolle ist aufgrund des hohen Wasserverbrauchs, der Verwendung chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel und der schlechten Arbeitsbedingungen auf den Baumwollfeldern eine der am häufigsten verwendeten und umweltschädlichsten Pflanzen für die Kleidungproduktion.

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass natürliche Stoffe für die Umwelt besser seien als synthetische Stoffe. Im Grunde ist das eine Frage der Perspektive, denn wie gesagt ist Baumwolle ein natürlicher Stoff, der unter Einsatz von sehr viel Wasser und zahlreichen Pestiziden hergestellt wird. Polyester, ein Kunststoff, ist ein synthetischer Stoff, der aus einem nicht erneuerbaren Rohstoff (Erdöl) hergestellt wird. Bei der Wäsche werden Mikrofasern freigesetzt, die von der Waschmaschine kaum herausgefiltert werden. Das hat zur Folge, dass diese Mikroplastikfasern in die Meere gelangen und zur Ausbreitung der sogenannten Plastiksuppe beitragen. Was Wasserverbrauch und die Möglichkeit zum endlosen Recycling betrifft, bietet Polyester Vorteile gegenüber Baumwolle. Berücksichtigt man den Anteil, den Polyester an der globalen Erwärmung und der Plastiksuppe hat, erweist sich Baumwolle als vorteilhafter.

Insgesamt lässt sich sagen, dass jeder Stoff Folgen hat. Daher ist es wichtig, sich dieser Auswirkungen bewusst zu sein und Verbrauchern und Verbraucherinnen dabei zu helfen, bessere Alternativen zu wählen. Darüber hinaus können Sie dazu beitragen, dass ihre Kundschaft sich möglichst lange an der gekauften Kleidung erfreuen kann, indem Sie Tipps zur richtigen Reinigung und Kombinationsmöglichkeiten geben. Je länger Verbraucher und Verbraucherinnen ihre Kleidung tragen, desto besser ist das für die Erde.