Polyester

Polyester (PL)

Polyester ist eine künstliche Synthetikfaser, die aus Erdöl hergestellt wird. Zunächst wird Rohöl in harte Kunststoffchips umgewandelt, woraufhin diese Chips bei hohen Temperaturen geschmolzen und extrudiert (geformt) werden. Anschließend werden die langen, hauchdünnen Fäden texturiert oder zu Fasern geschnitten. So können die Eigenschaften des Stoffs angepasst werden. Synthetikfasern machen etwa 60 Prozent der weltweiten Faserproduktion aus. Etwa 39 Prozent aller Kleidungsstücke weltweit werden aus Polyester hergestellt (FashionUnited, 2019). Polyester ist der Rohstoff, der am häufigsten für Kleidung verwendet wird.

Eigenschaften

Polyester ist sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand sehr robust. Er ist sehr elastisch und knittert kaum. Je nach Aufbereitung des Stoffes kann Polyester sehr fein und glänzend sein. Es wird häufig für grelle Farben verwendet, weil es äußerst farbecht ist. Außerdem ist Polyester formbeständig, nimmt nur wenig Feuchtigkeit auf und isoliert schlecht. Außerdem ist Polyester nur begrenzt atmungsaktiv. Dafür ist die Faser sehr leicht, fühlt sich auf der Haut angenehm an und ist äußerst robust.

Polyester wird für Kleidung, Accessoires, Haushaltstextilien und Funktionskleidung wie T-Shirts, Blusen, Schals, Kleider, Hosen, Sportkleidung, Nachtwäsche, Regenschutzkleidung und Fleecepullover verwendet.

Pflege

Sie können Polyester bei Temperaturen bis zu 60 Grad waschen. Niedrige Waschtemperaturen und kurze Waschprogramme sind besser für die Umwelt. Außerdem ist Polyester trocknergeeignet, aber um Energie zu sparen und zu verhindern, dass die Kleidung einläuft, empfiehlt es sich, auf maschinelles Trocknen zu verzichten.

Vor der Wäsche sollten Sie immer die Waschanleitung des Kleidungsstücks lesen. Weitere Tipps finden Sie unter www.clevercare.info.

Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Polyester enthält Mikrofasern aus Plastik, die durch die Wäsche in der Waschmaschine ins Wasser gelangen. Kläranlagen können nicht alle Mikrofasern aus dem Wasser filtern, sodass diese Partikel in die Weltmeere geleitet werden und dort die sogenannte Plastiksuppe bilden. Darüber hinaus ist das Erdöl, aus dem Polyester hergestellt wird, ein knapper und nicht erneuerbarer Rohstoff. Die Erdölgewinnung ist umweltschädlich, und Polyester ist biologisch nicht abbaubar. Ferner werden in allen Prozessschritten von der Erdölgewinnung bis zur Herstellung der Polyesterfasern viele Chemikalien verwendet. Und natürlich wird während des gesamte Prozesses sehr viel Energie verbraucht, sodass Treibhausgase und andere Schadstoffe in Wasser und Luft abgegeben werden. Beim Recycling von Polyester (Kleidersammlungen) wird CO2 freigesetzt. Obwohl für die Herstellung von recyceltem Polyester 59 Prozent weniger Energie als für neues Polyester benötigt wird, ist der Energiebedarf immer noch höher als bei organischer oder normaler Baumwolle, Hanf und Wolle (FashionUnited, 2019). Bei der Herstellung von recyceltem Polyester werden ebenfalls Mikrofasern freigesetzt, was auch zur Plastiksuppe beiträgt.

Unterschied zwischen Polyamid und Polyester

Beide Fasern sind einander ähnlich. Sie sind beide relativ elastisch, nehmen wenig Feuchtigkeit auf und sind nahezu knitterfrei. Insbesondere Polyamid behält weitestgehend seine Form und ist sehr elastisch. Allerdings ist der Stoff UV-empfindlich und kann dadurch an Farbe und bei hohen Temperaturen auch an Form verlieren. Polyamid ist auch als Nylon und Lycra bekannt. Polyester ist sehr leicht und farbecht. Außerdem bietet er Schutz gegen Schweiß und UV-Strahlung. Polyester und Polyamid unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf Aussehen, Dichte, Stärke und Verwendungszweck der Stoffe. Außerdem sind sie aus verschiedenen Polymeren hergestellt. Polyester entsteht beim Schmelzen von Polyethylenterephtalat. Polyamid entsteht durch die Verarbeitung von Erdgas, Steinkohle und Öl.