Interessante Beispiele für nachhaltige Geschäftsstrategien

Immer mehr Unternehmen setzen auf nachhaltige unternehmerische Tätigkeit. Und das gilt nicht nur für die großen internationalen Marken. Gerade neue Unternehmen setzen oftmals auf Nachhaltigkeit, und auch immer mehr Geschäftsleute denken grün. Zwei interessante Beispiele sind Zalando und die niederländische Kaufhauskette De Bijenkorf.

Zalando will klimaneutral werden

Ziel der neuen Nachhaltigkeitsstrategie von Zalando, „do.MORE“, ist es, einen positiven Effekt auf Mensch und Erde zu erzeugen. Die angestrebte Klimaneutralität von Zalando umfasst alle Lieferungen und Rücksendungen, die eigenen Vermögenswerte, den Pakettransport und Verpackungen. Mit diesem Ziel geht Zalando über die Vereinbarungen im Klimaabkommen von Paris hinaus. Seit 2019 nutzt das Unternehmen an allen Standorten zu rund 90 Prozent erneuerbare Energien. CO2-Emissionen, die nicht durch operative Verbesserungen wie erneuerbare Energie, Auftragsaggregation oder grüne Lieferoptionen verbessert werden können, werden seit 2019 neutralisiert.

Ab 2023 will Zalando Abfall im Verpackungsdesign auf ein Minimum reduzieren und Materialien nach Möglichkeit wiederverwenden. Dabei setzt das Unternehmen vor allem darauf, auf Einwegkunststoffe zu verzichten. Bereits jetzt sind die Kartons von Zalando zu 100 Prozent aus Recyclingmaterialien hergestellt, die Versandtüten bestehen zu 80 Prozent als recyceltem Kunststoff, und Verpackungen für Beautyartikel bestehen zu 100 Prozent aus Altpapier.

Seit 2020 verwendet Zalando im Webshop ein eigenes Nachhaltigkeitslogo, damit die Verbraucher und Verbraucherinnen leichter erkennen können, welche Artikel nachhaltig sind. Das Nachhaltigkeitslogo erhalten Produkte, die eines der Nachhaltigkeitskriterien, d.h. soziale, ökologische und Tierwohlnormen, erfüllen. Die Kriterien von Zalando stimmen mit internationalen Branchenstandards und bewährten Praktiken überein.

“Die Modebranche sieht sich mit komplexen Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit konfrontiert. Wir wissen, dass wir in der Vergangenheit ein Teil des Problems waren, aber jetzt wollen wir ein Teil der Lösung sein. Wir erkennen eine deutliche Verbindung zwischen nachhaltigem Handeln und geschäftlichem Erfolg. Nur diejenigen, die Nachhaltigkeit in ihre Unternehmensstrategie integrieren, bleiben für ihre Kundschaft relevant. Wir glauben, dass Nachhaltigkeit der Wettbewerbsvorteil der Zukunft ist.”

Geschäftsführungspartner Rubin Ritter

De Bijenkorf verkauft ab 2025 nur noch nachhaltige Marken

Als führendes niederländisches Kaufhaus strebt De Bijenkorf eine transparente Modebranche an, in der Nachhaltigkeit die Norm ist. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet De Bijenkorf eng mit den Marken, dem Bündnis für Nachhaltigkeit auf dem Bekleidungs- und Textilsektor und der Sustainable Apparel Coalition zusammen.

De Bijenkorf will die eigene Kundschaft dazu bewegen, nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen. Um das zu erreichen, wird das gesamte Sortiment ab 2025 zu 100 Prozent aus nachhaltigen Marken bestehen. Die wichtigsten Kriterien in diesem Zusammenhang sind eine verantwortungsbewusste Herstellung und nachhaltige Stoffe.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist De Bijenkorf von der Leistung der dort vertretenen Marken abhängig. Nur ein kleiner Teil des Sortiments besteht aus Eigenmarken, auf die das Unternehmen selbst Einfluss ausüben kann. Damit möglichst viele Marken ab 2025 die Nachhaltigkeitsanforderungen von De Bijenkorf erfüllen, führt das Unternehmen Gespräche mit allen Markenherstellern. In diesen Einzelgesprächen stellt De Bijenkorf die Ziele des Unternehmens vor, erläutert die Gründe und präsentiert die Erwartungen pro Jahr für die Marken. Da De Bijenkorf diese Gespräche frühzeitig führt und deutlich macht, was von den Marken erwartet wird, haben die Marken die Chance, sich dementsprechend zu entwickeln.